Franz Xaver Winterhalter ( * 1805 † 1873 )

Biografie von Franz Xaver Winterhalter

Der Sisi-Maler

Der deutsche Franz Xaver Winterhalter wurde am 20. April 1805 im Schwarzwald geboren und gehörte zu den Porträtmalern seiner Zeit.

In der Dorfschule wurde sein zeichnerisches Talent entdeckt und gefördert. Daraufhin wurde er von seinem Vater unter großer finanzieller Anstrengung beim französischen Zeichner und Kupferstecher Charles Louis Schuler in die Lehre gegeben. Als dieser 1819 Leiter des Herderschen Kunstinstituts in Freiburg wurde, nahm er seinen Lehrling Winterhalter mit.

Durch die Unterstützung des Industriellen David von Eichthal erhielt Winterhalter ein Stipendium für das Studium der Malerei an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. Währenddessen arbeitete er im Atelier des Porträtmalers Joseph Karl Stieler und als Lithograf. Nach Beendigung des Studiums ging er 1828 nach Karlsruhe und fand dort eine Anstellung als Zeichenlehrer.

1833 bis 1834 hielt er sich in Italien auf und teilte sich dort ein Atelier mit Johann Baptist Kirner. Dort entstanden hauptsächlich romantische Genreszenen im Stil von Louis Léopold Roberts und in Rom schloss er sich einem Kreis französischer Künstler an.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1834 in Karlsruhe von Großherzog Leopold zum badischen Hofmaler ernannt, verließ jedoch schon kurze Zeit später den großherzoglichen Hof, um nach Paris überzusiedeln. Hier erregte er von 1836 und 1837 in den Salon de Paris (regelmäßige Kunstausstellung um den offiziellen höfischen Kunstgeschmack zu propagieren), mit seinen italienischen Genreszenen, große Aufmerksamkeit. Seinen Durchbruch erzielte er 1837 mit seinem ausgestellten Gemälde „Decamerone“ für das er die 1. Medaille erhielt.

Durch die Förderung vom König Louis Philippes stieg Franz Xaver Winterhalter zum gefragtesten Porträtmaler in Frankreich auf. Er malte Bildnisse der gesamten königlichen Familie und der führenden Mitglieder des Hofes. Durch diesen Erfolg erhielt er weitere Aufträge von vielen europäischen Adels- und Herrscherhäusern, wie z.B. Großbritannien, Spanien, Belgien und Österreich. Die Bilder der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sisi) zählen zu seinen bekanntesten Werken. Neben einzelnen Porträts entstanden auch Gruppenbilder, seine Kompositionen wurden immer freier und seine Malerei lockerte sich auf. Seine Bilder waren so beliebt, dass er oft gebeten wurde von Einzelbildern Kopien anzufertigen. Diese wurden oftmals durch seinen Bruder Hermann hergestellt, der ebenfalls Maler war und einen fast identischen Pinselstrich führte. Es war ebenfalls in dieser Zeit nicht unüblich, dass der Meister nur den Kopf und das Gesicht malte, ein Geselle dann den Rest.

Winterhalters Beliebtheit ist sich wohl auch dadurch zu erklären, dass er von den Porträtierten ein Wunschbild herstellte, es mit Schmeicheleien kombinierte und die höfische Pracht mit der aktuellen Mode seiner Zeit darstellte. Es gelang ihm, gesellschafftliche und politische Themen des Hofes sowie den individuellen Stil seiner Kunden in den Bildern festzuhalten.

Franz Xaver Winterhalter verstarb mit 68 Jahren am 8. Juli 1873 in Frankfurt am Main an Typhus.

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Galerie von Franz Xaver Winterhalter
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