Poesie und Grazie
Alfred Sisley wurde am 30. Oktober 1839 in Paris geboren. Zu Lebzeiten wurde ihm nicht die Anerkennung zuteil, die er verdient hätte. Er gehörte zu den Gründern des Impressionismus, zu seinen Freunden gehörten Renoir und Monet.
Sisley stammte aus einer englischen Kaufmannsfamilie, deren Vermögen es ihm anfänglich ermöglichte, den Beruf des Malers auszuüben. Dieses Vermögen verlor die Familie im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, sodass Alfred Sisley von nun an mittellos war und sich mit Gelegenheitsverkäufen seiner Werke über Wasser halten musste.
Zu seinen künstlerischen Vorbildern gehörten die englischen Landschaftsmaler des frühen 19. Jahrhunderts, wie z. B. William Turner, John Constable, Jean-Baptiste Camille Corot und Gustave Courbet.
Seine Landschaftsmalereien bestechen durch eine tonige Malweise. Es gibt nur wenige Stillleben und Portraits von ihm. Im Gegensatz zu Claude Monet, mit dem Alfred Sisley gern verglichen wird, bleiben die Formen in Sisleys Werken geschlossen, wohingegen sie bei Monet eher zerfließen. Sisleys Kunst ist zurückhaltend, so wie er selber auch war, mit einem ausgeprägten Sinn für Poesie und Grazie.
Am 29. Januar 1899 verstarb er an Kehlkopfkrebs. Camille Pissarro schrieb kurz vor seinem Tod über ihn: „Er ist ein großer und herrlicher Künstler. Meiner Meinung nach kommt er den bedeutendsten Meistern gleich.“
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