Biografie von John Peter Russel
Der verlorene Impressionist
John Peter Russel war ein impressionistischer Maler aus Australien. Obwohl Künstlerkollegen wie Vincent van Gogh, Claude Monet und Henri Matisse zu seinen Verehrern gehörten, erlangte er zu Lebzeiten nie weltweiten Ruhm, weshalb er heute als "verlorener Impressionist" bezeichnet wird.
Als sein Vater, ein ursprünglich schottischer Ingenieur 1879 starb, erbte Russel sein Vermögen, was ihm ab 1881 das Studium der Malerei an der Slade School of Fine Art in London ermöglichte. Während seiner Ausbildung lernte er in Paris Vincent van Gogh kennen, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband. 1888 heiratete er Marianna Antoinetta Mattiocco, das italienische Modell von Auguste Rodin, mit der er sechs Kinder zeugte. Im gleichen Jahr zog er auf die Belle-Île in die Bretagne wo er das „Le Chateau Anglaise“ als seinen Wohnsitz bauen ließ. Dort besuchte Ihn unter anderem Henri Matisse, den er in die impressionistische Malerei einführte und mit den Werken van Goghs vertraut machte.
Von der Portraitmalerei wandte sich John Peter Russel später der Landschafts- und Seegemälde zu. Auch Familienbilder gehörten immer häufiger zu seinem Repertoire. Nach dem Tod seiner ersten Frau zog er nach Paris, wo er die amerikanische Sängerin Caroline de Witt Merrill heiratete und noch ein weiteres Kind bekam. Im ersten Weltkrieg zog es ihn allerdings nach England und nach dem Krieg nach Neuseeland und Sidney.
1930 starb der „verlorene Impressionist“ wodurch auch seine Gemälde in Vergessenheit gerieten. Seine Tochter übergab später 21 seiner Werke an den Louvre, die heute im Museé Rodin ausgestellt werden. Russells ausdrucksstarke Porträt von Vincent van Gogh, das um 1886 entstand, wird in Amsterdam im Van-Gogh-Museum gezeigt.