Der Illustrator der Märchen
Ludwig Richter wurde am 28. September 1803 in Dresden geboren. Der erste Lehrer der Künste des deutschen Malers, Zeichner und Illustrator war sein Vater Carl August Richter, der selbst ein bekannter Zeichner und Kupferstecher war.
Auf Reisen durch Frankreich und Italien 1820-1826 schloss er Freundschaften mit anderen Künstlern. Hier sammelte er Ideen, entdeckte die Harmonien in der Natur und beobachtete Menschen. So entstand und festigte sich der Stil seiner Malerei.
Die ersten Arbeiten von Ludwig Richter waren radierte Ansichten von Dresden. Zu den bekanntesten Bildern zählen „Der Watzmann“, „Überfahrt am Schreckenstein“ und „Genoveva“.
1836 bis 1876 war er Professor an der Dresdener Akademie, zuständig für die Kurse zu Landschafts- und Tiermalerei. Später wurde er dort zum Professor für Landschaftsmalerei ernannt.
1842 erlebt Richter sein Höhepunkt. Er illustrierte Märchenbücher, darunter Märchen von den Brüdern Grimm, Andersen und Musäus. Einige wurden zu den schönsten Illustrationen des 19. Jahrhunderts ausgezeichnet. Als Buchillustrator verschaffte er sich die größte Popularität. Er bebilderte über 150 Bücher und schaffte mehr als 2.000 Holzschnitte. Besonders hervorzuheben sind die Zeichnungen in den Sammlungen: "Beschauliches und Erbauliches“, „Goethe-Album“, „Vaterunser“, „Schillers Lied von der Glocke“, „Voer de Goern“, „Fürs Haus“, „Der Sonntag“, „Neuer Strauß fürs Haus“, „Unser tägliches Brot“ und „Gesammeltes".
1873 musste Richter die Malerei, aufgrund einer schweren Augenkrankheit, aufgeben. 1884 verstarb er in seiner Geburtsstadt Dresden, wo er prunkvoll bestattet wurde.