Neue Sachlichkeit
Max Beckmann wird am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren. Sein Studium der Malerei an der konservativen Großherzoglichen Kunstschule in Weimar schließt er mit mehreren Auszeichnungen ab und widmet sich zunächst impressionistischer Malerei von Landschaften und Figurenkompositionen.1906 erhält er den Villa-Romana-Preis für sein impressionistisches Frühwerk Junge Männer am Meer. Im selben Jahr heiratet er die Malerin Minna Tube und zieht mit ihr nach Berlin.
Während seines freiwilligen Dienstes als Sanitäter im Ersten Weltkrieg ändert sich Beckmanns Stil radikal: In kantigen, düsteren Zeichnungen und Radierung verarbeitet er seine traumatisierenden Kriegserlebnisse und entwickelt seine ganz eigene Handschrift: Sie zeigt sich durch harte Konturen, unvermittelte Übergänge und splittrige Formen. In dieser Zeit entsteht Die Nacht von 1918/19.
Erst Mitte der zwanziger Jahre wird sein Stil unter dem Einfluss der französischen Malerei freier und farbiger. Theater, Jahrmärkte und Kabarett werden zu seinen bevorzugten Motiven. 1925 übernimmt Beckmann eine Professur an der Kunstschule des Städel-Museums in Frankfurt und trennt sich von Minna Tube, um Mathilda von Kaulbach zu heiraten. Im Nationalsozialismus wird Beckmann wie viele Künstler entlassen und emigriert 1937 mit seiner Frau nach Amsterdam und zehn Jahre später in die USA, wo er unter anderem an Kunsthochschulen in St. Louis und in New York lehrt. Er stirbt am 27. Dezember 1950 an einem Herzinfarkt in New York.
Max Beckmann gilt als Meister der Moderne und als bedeutender Interpret seiner Zeit. Mit seinen gefühlsstarken Bildern prägte er zusammen mit Grosz das Phänomen der Neuen Sachlichkeit.
Ein Hauptmotiv ist das Portrait, sowohl von sich als auch von seinen beiden Ehefrauen Minna Tube und Mathilda von Kaulbach. Sein Spätwerk umfasst symbolbeladene, mythologische Triptychen, die bis heute Rätsel aufgeben.
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