Ein Mann mit großem Talent und Können
Konstantin Jegorowitsch Makowski wurde am 2. Juli 1839 in Moskau geboren. Der junge Künstler war schon früh von der Kunst umgeben. Sein Vater Egor Ivanovich Makowski war Künstler und Kunstliebhaber. Bekannte Maler wie Vasily Tropinin und Karl Bryullow zählten zu ihrem Besuch.
Ab 1851 ging Makowski in die Moskauer Schule für Malerei und Skulptur. Das Studium verlief sehr erfolgreich, denn er wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt. Seine Begeisterung für die Romantik und dekorative Effekte hat er hier gefunden.
1858 ging er nach St. Petersburg, um sein Studium an der Akademie der Künste fortzusetzen. Schon nach zwei Jahren präsentierte er jährlich eigene Werke auf den Ausstellungen der Akademie.
1863 weigerten sich Makowski und dreizehn andere ausgezeichnete Absolventen ein Bild für ein vorgegebenes Thema zu malen und verließen die Akademie.
In den 60er Jahren wurde Makowski zum Mitglied des St. Petersburg Artel of Artists unter der Leitung von Iwan Nikolajewitsch Kramskoy. Seine Werke dieser Zeit ("Die Witwe“, 1865; "Der Hering-Verkäufer“, 1867) waren düster, im taupe-erdigen Ton ausgeführt und dem Alltags-Genre gewidmet.
1870 besuchte Makowski Serbien und Ägypten. Hier beschäftigte er sich mit dem tiefen Verständnis der Farbe und erlernte die Bildbewegung seiner Zeit. Nach dieser Reise schuf er zwei seiner bekanntesten Gemälde: "Übergabe des heiligen Teppichs von Mekka nach Kairo" (1875) und "Die bulgarischen Märtyrer" (1876). Bravouröse Bildspektakel in meisterhafter Ausführung lassen seine großartige Farben- und Texturwiedergabe erkennen.
1880 wird Makowski zu einem gefragten Historienmaler. Viele seiner Gemälde idealisierten das Leben in Russland in den früheren Jahrhunderten.
Die Gemälde von Konstantin Makowski beeinflussten den künstlerischen Geschmack in den 80-90er Jahren des 19. Jahrhunderts. Seine charakteristische Malweise war energisch, leicht, realistisch, farbenfroh und temperamentvoll. Sein Stil war elegant und spektakulär. Als Vertreter des Akademismus stellte er Szenen der altrussischen Geschichte dar, malte Porträts für die Aristokratie und die obere Bourgeoisie ("Porträt von S. L. Stroganova", 1864; "Porträt der Künstlerin", 1881, "Familienporträt", 1882). Mit der transparenten Textur, edlen Farben und der Aufmerksamkeit für Details und Brillanz wurden die Bilder sehr.
Makowskis Gemälde waren sowohl in Russland, als auch weltweit beliebt. Er stellte auf der internationalen Ausstellung in Paris aus und verkaufte Werke in die USA.
Im Laufe der Zeit nahm Makowski guter Ruf ab. Eintönige und typologisch ähnliche Werke sorgten für die negativen Stimmen. Nichtdestotrotz, war er auf seiner Weise ein brillanter Maler, der raffinierte Gefühle für Schönheit und Ästhetik vermittelte.
1915 fiel Makowski einem Unfall in St. Petersburg zum Opfer, als seine Kutsche mit einer Straßenbahn kollidierte.
"Ich habe mein von Gott geschenktes Talent nicht verkümmern lassen, aber ich habe es nicht in dem Maße genutzt, wie ich konnte. Ich habe das Leben zu sehr geliebt und das hat mich daran gehindert, mich der Kunst ganz zu widmen" – so beendete Konstantin Makowski seine Autobiografie, geschriebene im Jahr 1910.