Der Künstler, der seinen Visionen folgte
William Blake wurde am 28. November 1757 in London geboren. Als Dichter und Maler, Kupferstecher und Erfinder der Reliefradierung, verfügte William Blake über eine Gabe, die ihm zur Last wurde. Noch als kleines Kind hatte er mystische Visionen von Gott und Engeln. Seine Eltern waren misstrauisch gegenüber seinen Geschichten und sie erkannten, dass ihr Sohn sich von den anderen Kindern unterschied und ließen ihn deswegen Zuhause unterrichten.
Bereits mit 10 Jahre wusste William Blake, dass er ein Künstler werden möchte. Die Zeichenschule war jedoch zu teuer und die Eltern schickten ihn zu dem Kupferstecher James Basire, wo er als Lehrling anfing. Er zeichnete die Gräben in der Westminster Abbey. Der gotische Stil inspirierte ihn und war immer in seinen Werken ersichtlich. Nach Abschluss seiner Lehre arbeitete Blake als unabhängiger Graveur.
Im Jahr 1779 wurde Blake in die Royal Academy of Arts aufgenommen. Er wollte Historienmaler werden. Doch der Akademiepräsident missbilligte seine Arbeiten und förderten ihn nicht weiter, weshalb er bald das Studium beendete.
Blakes Werke sind spirituell und durch seine Visionen geprägt. Er schöpfte Inspiration aus der Bibel und befand sich immer auf der religiösen Suche. Blake schrieb zudem Gedichte, die er danach auch illustrierte. Eines seiner berühmtesten Bücher wurde 1789 veröffentlicht und hieß „Songs of Innocence and Experience“. Ein der bekanntesten Gedichte im Buch heißt „The Tyger“.
Zu seinen bedeutendsten Illustrationen zählen die Arbeiten zum „Buch Hiob“(21 radierte Blätter, 1824), und zu Dantes „Göttlicher Komödie“ (1826). Zu seinen Werken gehören: „The Ancient of Days“, „The Red Dragon and the Woman Clothed with the Sun“, „The Body of Abel Found by Adam & Eve“.
Von 1800 bis 1803 lebte Blake in der Küstenstadt Felpham, wo er in einer einer schwierigen finanziellen Phase die Unterstützung von dem Dichter William Hayley bekam. Danach zog er mit seiner Frau wieder nach London, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. 1784 gründete er sogar eine Druckerei, wo er lebenslang arbeitete. Als einfacher Kupferstecher und Illustrator für Bücher blieb er zu Lebzeiten unbekannt und mittellos. Er fand in der Kunst aber Erfüllung und lebte sehr glücklich, nicht zuletzt durch die loyale Unterstützung durch seine Frau. Er war ein eigensinniger Mensch, der sich selbst ein Medium der Geister nannte.
William Blake starb 1827. Seine Arbeiten waren zu seinen Lebzeiten nicht beliebt, weil sie anders waren, mystisch und geprägt von Visionen. Erst die sogenannten präraffaelitischen Künstler bewunderten seine Werke ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde William Blake zu einer der wichtigsten Figur in der britischen Kunst.